Koordinierte Ukraine-Hilfe in Rheinbach
Das erklärte Ziel eines Treffens der wichtigsten Hilfsorganisationen in Rheinbach war, die Erfahrungen aus der Flüchtlingshilfe der vergangenen Jahren und aus den weitreichenden Hilfsmaßnahmen nach der Flutkatastrophe des letzten Jahres zu nutzen, um eine funktionierende Unterstützung für eintreffende Geflüchtete aus der Ukraine auf die Beine zu stellen. Auf Einladung des Flüchtlingshelferkreises und der Pallotti Hilfsgruppe trafen sich die Ehrenamtlichen mit Vertretern der Diakonie, des Georgrings, der FrauFam e.V. und Vertreterinnen der Stadt Rheinbach, um die vielfältigen Erfahrungen und Kompetenzen zu bündeln und die Herausforderungen gemeinsam zu schultern.
So habe die Stadtverwaltung Rheinbach unter Führung der Fachbereichsleiterin Frau Hoffmann inzwischen eine Koordinierungsstelle Ukraine für die Betreuung der ukrainischen Flüchtlinge eingerichtet. Unter der Telefonnummer 02226-917 555 und auf der Homepage der Stadt (https://www.rheinbach.de/cms121a/aktuelles/Ukraine-Hilfe/) können Hilfsangebote eingereicht, ankommende Kriegsvertriebene gemeldet und Auskünfte eingeholt werden.
Die ukrainischen Kriegsvertriebenen dürfen sich ohne ein Einreisevisum 90 Tage in Deutschland aufhalten. Eine Anmeldung bei der Ausländerbehörde in Siegburg wird schon vorher empfohlen. Viele werden über Erstaufnahmeeinrichtungen erfasst, jedoch werden wohl auch viele Menschen zunächst unangemeldet eintreffen, die aufgrund privater Initiative oder verwandtschaftlicher Beziehungen nach Rheinbach kommen. Deshalb bat die Verwaltung der Stadt Rheinbach dringend darum, eintreffende Gäste bei der Koordinationsstelle anzumelden, um bei Bedürftigkeit eine Versorgung der Menschen nach dem Asylbewerber-Leistungsgesetz sicherzustellen. Dies stelle eine finanzielle Unterstützung, sowie eine angemessene Krankenversorgung und eine Anmeldung der Kinder an Schulen oder Kindergärten sicher.
Bei Sachspenden bat Frau Hoffmann um deutliche Zurückhaltung. Die Lager der Pallotti Gruppe sind nach wie vor gut gefüllt und werden bei Bedarf aus den Beständen der Helfer aus Meckenheim getauscht oder ergänzt. Für den akuten Bedarf werden entsprechende Listen erstellt, die dann von der Pallotti Gruppe aus dem Bestand zusammengestellt oder beschafft werden. Für Möbel- und Einrichtungsbedarf steht der Georgsring mit seinem Rheinbacher Lager in der Industriestraße 39 zur Verfügung.
Eine sprachliche Erstunterstützung wird der Flüchtlingshelferkreis anbieten. In Kleingruppen können erste Sprachkontakte mit der deutschen Sprache vermittelt werden. Darüber hinaus bieten zwei russisch sprachige Helferinnen ihre Hilfe bei notwendigen Übersetzungen an. Die in administrativen Angelegenheiten erfahrenen Bürokratielotsen des Helferkreises unterstützen Betreuer, Vertriebene und bei Bedarf die Stadtverwaltung bei jedweden behördlichen Erledigungen.
Allen Beteiligten kamen die anlässlich des Flüchtlingszustroms der Jahre 2015/2016 und der Flut im letzten Jahr gemachten Erfahrungen zugute. Sie waren sich sicher, dass mit Solidarität und Mitgefühl, kombiniert mit Pragmatismus, beherztem Zupacken und in einem aufeinander abgestimmten Vorgehen der verschiedenen Hilfsorganisationen auch diese große Herausforderung für Rheinbach gemeistert wird.